Mittwoch, 17. März 2010

Kunststoffspritzguss – typische Formteilfehler: Einfallstellen

Kunststoffteile werden heute zum großen Teil im Spritzgussverfahren hergestellt. Formteilfehler können durch Fehler bei der Herstellung verursacht sein (falsche Parameter). Oft liegen die Ursachen von Fehlern bei Spritzgussteilen aber bereits in der Konstruktion. Lunker, Bindenähte, Schlieren oder Einfallstellen sind typische Fehler. Wie Sie konstruktiv bedingte Formteilfehler vermeiden können, erklären wir hier in unregelmäßigen Abständen.

Einfallstellen bei Spritzgussteilen

Einfallstellen an der Formteiloberfläche sind Vertiefungen im Bereich von Materialanhäufungen. Einfallstellen finden sich häufig bei Wanddickenübergängen und an Stellen mit sehr starken Wandstärken. Durch Schwindungsprozesse während des Abkühlvorgangs kommt es bei starken Wandungen durch das Einfrieren der Randzonen zu Eigenspannungen der Formteilmitte und damit zu einer Einsackung der Außenschicht. Diese Verformungen werden als Einfallstellen bezeichnet.

Verbesserungen können je nach Konstruktion des Spritzgussformteils folgende Maßnahmen bringen:
  • Das Wanddicken-Rippen-Verhältnis wird optimiert.
  • Masseanhäufungen werden reduziert.
  • Die Angussquerschnitte werden vergrößert, um das Nachdrücken von Material zu erleichtern.
  • Die Angussanbindungen werden verkürzt bzw. die Düsenbohrung vergrößert.
  • Die Anspritzpunkte werden an den großen Wanddicken angesetzt.

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